Suche
Search by area of study
Insight


Durchbruch in den sozialen Medien:
Josh Björkholm zeigt den Weg zum Erfolg

Eine Präsenz in den sozialen Medien scheint heutzutage unerlässlich. Viele Kleinunternehmen und Solo-Selbstständige zögern jedoch, diesen Schritt zu wagen. Sei es aufgrund von Unsicherheiten, Ressourcenmangel oder der Befürchtung, nicht mit größeren Marken mithalten zu können. Um diese Bedenken zu zerstreuen und zu zeigen, wie effektiv Social Media genutzt werden kann, haben wir Josh Björkholm, einen Experten auf dem Gebiet der digitalen Medien und Gründer von ICH&ER, zum Gespräch eingeladen. Josh teilt mit uns wertvolle Einblicke, wie KMUs und Solo-Selbstständige mit begrenztem Aufwand maximale Ergebnisse aus ihren Social Media-Aktivitäten ziehen können.

SAE Institute: Josh, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um uns ein paar Fragen zum Thema Social Media für Unternehmen und Selbständige zu beantworten. könntest du uns zunächst etwas über deinen Hintergrund und wie du zu einem Experten im Bereich Social Media geworden bist, erzählen?

Josh Björkholm: Klar! Ich habe mich schon als 14 Jähriger für digitale Medien und online Journalismus interessiert und die ersten Praktika absolviert und mich in verschiedenen Projekten ausprobiert. Dadurch wusste ich auch ganz schnell, dass mich weniger der Journalismus sondern eigentlich das ,,Storytelling’’ an sich fasziniert. 

In der 11. Klasse, so mit 17/18, hatte ich so ziemlich alles mit digitalen Medien schon mal ausprobiert und habe einen Weg gesucht, digitale Medien mit meiner Begeisterung für das Erzählen von Geschichten zu verbinden. 2013/2014 ging der Hype um Social Media Marketing so langsam los und ich habe angefangen neben reinen kreativen Projekten wie Musikvideos oder Portraitshootings auch Inhalte für die Vermarktung über Social Media zu erstellen.

Mit einem Haufen an Erfahrung und der zentralen Frage: ,,Wie kann ich damit in Zukunft mein Geld verdienen?’’ hab ich mich dann für meinen Studiengang eingeschrieben und habe neben der Uni dann angefangen, all meine Erfahrungen und Ideen in eine Form zu gießen – ,,ICH&ER media’’

Noch 2-3 Jahre haben wir dann immer wieder kreative Projekte wie Musikvideos oder Kurzfilme produziert oder unterstützt, aber ab 2018 haben wir haben wir uns dann komplett auf das Marketing für Mittelständische Unternehmen konzentriert.

Mit unserem Team der ICH&ER GmbH bringen wir also eine großen Schatz an Erfahrung und Expertise mit, haben mittlerweile hunderte Kunden betreut und über die Jahre unsere ganz eigene ,,Digital First Strategie’’ für unsere Kunden entwickelt.

Viel wichtiger ist jedoch, dass wir ,,digital natives’’ sind. Wir kennen noch die Zeiten ohne Smartphone, kennen analoge Werbung und fokussieren auch immer den Menschen hinter dem Endgerät. Währenddessen nutzen wir natürlich alle Möglichkeiten der digitalen Medien aus, um unseren mittelständischen Kunden den Weg zur eigenen digitalen Unternehmensmarke nicht nur zu bereiten, sondern vor allem verständlich zu machen.

SAE Institute: Was sind die häufigsten Bedenken, die du von KMUs und Solo-Selbstständigen hörst, wenn es um Social Media geht?

Josh Björkholm: Über die Jahre habe ich so ein richtiges ,,Bullshit-Bingo’’ zusammengetragen. Denn zu 90% handelt es sich eigentlich nicht wirklich um rational begründete Bedenken, wenn sich ein Unternehmer oder Selbstständiger gegen Social Media entscheidet oder das Thema vernachlässigt.

Dinge wie ,,Ich will keine Tanzvideos machen’’, ,,Ich erreiche meine Zielgruppe ja gar nicht’’, ,,Mein Laden läuft ja auch ohne’’ oder ,,Das Geld stecke ich lieber in neue Ausrüstung für meine Mitarbeiter’’ hörst du halt vor allem von Leuten, die nicht verstanden haben, wie Social Media funktionert, im Zweifel selber kein Nutzer sind oder die gar nicht wissen, was für ein wahnsinniger Hebel digitale Werbung für ein Unternehmen ist.

Genau da setzen wir aber auch an und investieren gerne die Zeit, um die Leute über den Nutzen einer eigenen, sichtbaren und reichweitenstarken Unternehmensmarke aufzuklären.

Ernsthafte Bedenken, die ich häufig höre sind vorallem der Mangel an Zeit oder Geld, um das eigene Unternehmen nach außen richtig darzustellen und genau darauf ist dann auch unsere Arbeitsweise und unser Selbstverständnis als Dienstleister ausgelegt.

SAE Institute: Viele kleine Unternehmen befürchten, dass sie nicht genug Ressourcen (Zeit, Geld, Personal) haben, um effektiv auf Social Media aktiv zu sein. Was würdest du ihnen raten?

Josh Björkholm: Wie gesagt: Die Einteilung der eigenen Ressourcen ist tatsächlich relevant, wenn man die eigene Marketingstrategie aufstellt und hier hast du im Prinzip zwei Möglichkeiten.

Wenn das Unternehmen noch klein ist und nicht genug Profit erwirtschaftet, um externe Leistungen in Anspruch nehmen zu können, MUSST du dir feste Zeiten blocken, in denen du dich um dein Marketing kümmerst. Auch wenn man gerade viel lieber operativ arbeiten möchte, ist es essentiell, dass du dein Unternehmen via Social Media vermarktest und es damit erlebbar für potenzielle Kunden und Mitarbeiter machst.

Wenn das Unternehmen Profit macht, sollte dieser zu einem gewissen Teil ins Eigenmarketing reinvestiert werden, um in der Zukunft die Voraussetzungen für stetiges Wachstum zu schaffen. Wenn du dann also Aufgaben abgibst, gib zuerst die Aufgaben ab, die am meisten Zeit fressen und in die du dich einarbeiten musst.

So oder so: Am Anfang von allem sollte IMMER eine klare Positionierung des Unternehmens und eine fertige Marketingstrategie stehen – denn ohne Plan, verbrennst du immer Zeit und dann auch Geld.

Josh Björkholm - Geschäftsführer ICH&ER

SAE Institute: Wie kann ein Unternehmen oder eine Einzelperson mit begrenztem Budget den größten Einfluss auf Social Media erzielen?

Josh Björkholm: Das schöne am Social Media Marketing ist, dass es im Prinzip ja kostenlos ist und erstmal nur Zeit kostet.

Wichtig ist, ein Gefühl für den Content zu bekommen, der auf den jeweiligen Plattformen funktioniert und eine klare Vision davon zu haben, wie man wahrgenommen werden möchte. Wir sehen ja heute noch ganz oft die Vertreter von irgendwelchen Produkten auf Social Media ,,Motivationstänze’’ auf irgendwelche trendigen Songs machen – genau so geht es nicht.

Auf Basis der erwähnten Strategie ist dann das Wichtigste konstant neue Einblicke in das Unternehmen zu liefern und es damit erlebbar zu machen. Wer die Inhalte regelmäßig veröffentlicht, die für die eigenen Zielgruppen auch relevant sind und dabei auch die Plattform und die dort gängigen Formate verstanden hat, der kann auch heute noch sehr schnell Reichweite und Sichtbarkeit herstellen.

SAE Institute: Welche grundlegenden Schritte sollten Unternehmen unternehmen, um eine Social Media-Strategie zu entwickeln, die wenig Ressourcen erfordert, aber effektiv ist?

Josh Björkholm: Es braucht 3 grundlegende Elemente für die optimale Strategie: Positionierung, Content- und Publishingstrategie. Umso klarer deine Positionierung ist, desto weiter bist du außerhalb der Vergleichbarkeit mit deinen Wettbewerbern und desto effektiver ist dein Marketing.

Du musst ganz klar festlegen: Was ist das Unternehmensziel? Wie sieht die Zielgruppe zu diesem Ziel aus? Auf welchen Plattformen erreiche ich diese Zielgruppen? Und wie muss ich die Zielgruppe redaktionell und technisch auf dieser Plattform ansprechen, damit sie meinem Unternehmensziel entsprechend interagieren?

SAE Institute: Gibt es spezielle Social Media-Plattformen, die du für KMUs und Soloselbstständige besonders empfehlen würdest?

Josh Björkholm: Grundsätzlich sollte jeder erstellte Account auch verwendet werden – so viel schon mal vorweg. Nichts sieht für einen Bewerber oder Kunden schlechter aus, als ein Social Media Account, der nicht genutzt wird und auf dem das letzte Posting schon 2 Jahre her ist.

Gerade für KMUs sind Facebook und Instagram eigentlich das perfekte Setup, um ein weites Spektrum an Altersgruppen zu erreichen. Je nach Produkt oder Dienstleistung sind aber auch TikTok und LinkedIn absolut empfehlenswert.

LinkedIn ist auch sinnvoll, wenn das eigene Produkt oder die Dienstleistung nicht im B2B verkauft wird, einfach nur um die eigene Reise zu teilen, Inspiration mitzunehmen und sich zu vernetzen.

SAE Institute: Wie wichtig ist die Authentizität auf Social Media und wie kann sie zum Wachstum eines kleinen Unternehmens beitragen?

Josh Björkholm: Echte Menschen, echte Kompetenz, echte Dienstleistung, echte Kunden – Transparenz, Mehrwert und vor allem ein eigener Charakter der Unternehmensmarke sind absolute Grundvoraussetzung, um außerhalb der Vergleichbarkeit wahrgenommen zu werden.

Du musst nicht jedem Trend hinterher laufen, nur weil der sich gerade gut klickt. Viel wichtiger ist es, einen eigenen Charakter und ein paar Ecken und Kanten zu haben. Daraus lässt sich dann sehr gut eine starke Community entwickeln.

SAE Institute: Kannst du ein Beispiel geben, wie ein KMU oder eine Solo-Selbstständige Person mit einer kleinen, aber engagierten Community große Erfolge erzielen kann?

Josh Björkholm: Im Social Media Game für Unternehmen gibt es zwei große Säulen, auf denen sich unsere Marke stützen sollte: Storytelling und Communitybuilding.

Das Ziel sollte nie sein, möglichst viele Follower zu generieren, sondern eine möglichst hohe Qualität an Followern zu generieren. Lieber 500 Follower als 5000 und dafür eine hohe Interaktionsrate, viele Likes, Kommentare und am besten auch Antworten auf die Stories.

Denn Follower, die unsere Themen, unseren Charakter und die Unterhaltung gerne verfolgen, sind auch die ersten, die sich auf Jobs bewerben, Produkte und Dienstleistungen kaufen oder diese zumindest in ihrem eigenen Kreis teilen.

Klasse statt Masse ist das Prinzip, nachdem wir unsere Unternehmensmarken aufbauen. So haben wir Handwerksbetriebe mit 1500 Followern auf Instagram, die aber laufend Bewerber generieren und eine starke Planbarkeit in Ihren Aufträgen haben, weil deren Community alles teilt und kommentiert. Dadurch werden dann mehrere 10.000 Aufrufe auf den Reels generiert und das Marketing hat kritischen Einfluss auf das Unternehmen – das alles mit einer kleinen Anzahl an Followern.

SAE Institute: Wie kann man den Erfolg seiner Social Media-Aktivitäten messen und wie oft sollte diese Analyse durchgeführt werden?

Josh Björkholm: Der unschlagbare Vorteil von digitalem gegenüber analogem Marketing ist die Messbarkeit. Jede Plattform spielt dir Insights aus, die dir einen genauen Einblick in deinen Fortschritt geben und dir zeigen, ob du aktuell die richtigen Menschen erreichst, ansprichst und überzeugst.

Deine eigene Analyse solltest du alle 30 Tage machen, denn selbst in der schnelllebigen Welt der Social Medias, brauchen die Algorithmen und die Menschen erstmal ihre Zeit, um den neuen Content einzuordnen.

SAE Institute: Welche Rolle spielen bezahlte Werbekampagnen auf Social Media für kleine Unternehmen und wann sollten sie in Betracht gezogen werden?

Josh Björkholm: Gerade als kleines Unternehmen, würde ich von bezahlten Werbekampagnen erstmal abraten, denn die fressen Geld! In Paid Ads – wie die Fachwelt das schimpft – ist das Testing der Kampagne der kostenintensivste Punkt und dafür muss das Budget erstmal da sein.

Bezahlte Werbekampagnen sind aber vor allem dann erst sinnvoll, wenn der organische Content des Unternehmens regelmäßig veröffentlicht wird und das Unternehmen und den Werbezweck auch optimal präsentiert. Eine Kampagne zu schalten, aber keinen konstanten Output zu haben ist kontraproduktiv, weil es dann keine Vertrauensbasis gibt.

SAE Institute: Welche Ressourcen oder Werkzeuge empfiehlst du, um den Aufwand für Social Media Management zu minimieren?

Josh Björkholm: Ganz wichtig sind vor allem zu Beginn erstmal die Strukturen, also einen Redaktionsplan erstellen zum Beispiel. Hier werden alle Postings für die nächsten Tage, am besten Wochen vorgeplant, sodass ein genauer Überblick über Themen und Medien gegeben ist.

Es empfiehlt sich auch pro Woche einen gewissen Zeitblocker einzusetzen, der dann regemläßige Arbeit an neuen Inhalten oder der Contentplanung ermöglicht – die meisten probieren das zu machen ,,wenn es halt passt’’ und am Ende passiert dann nichts.

Wenn wir dann Zeit sparen und dafür Geld ausgeben wollen, sollte man nach einem Contentmanagementtool schauen, dass sich mit allen verwendeten Plattformen verbinden kann und in dem wir zentral unser komplettes Contentmanagement verwalten können. Hier können wir dann nicht nur die redaktionelle Planung machen, sondern auch gleich alle Inhalte hochladen und sie automatisch nach dem eigenen Zeitplan veröffentlichen lassen.

SAE Institute: Wie kann ein KMU oder eine Solo-Selbstständige Person aktuelle Trends auf Social Media zu ihrem Vorteil nutzen?

Josh Björkholm: Ich bin sehr sehr vorsichtig, was solche Empfehlungen angeht, um ehrlich zu sein.

Wie bereits erwähnt, ist es extrem wichtig, die Plattform, die Inhalte und auch die eigenen Zielgruppen verstanden zu haben, bevor man sich dazu verleiten lässt, Trends zu folgen, die der Fremdwahrnehmung des eigenen Unternehmens gar nicht gut tun.

Beispiel: Ein trendiger Sound auf Instagram vs. ein trendiger Sketch auf Instagram. Das sind zwei unterschiedliche Dinge, weil der Sound die eigene Reichweite extrem schnell erhöhen kann und ein gespielter Sketch, der auch meist mit einem trendigen Sound daherkommt, zwar auch die Reichweite erhöhen kann, aber auch schnell dafür sorgt, dass man die komplette Seriosität links liegen lässt.

Um gehypte Themen oder Inhalte zu identifizieren gibt es verschiedene Wege. Wir können hier ganz einfach die erfolgreichsten Wettbewerber analysieren und dabei auch gerne mal in anderen Ländern gucken. Zusätzlich können wir bestimmten Hashtags folgen oder mit externen Tools – gerade gestützt von KI – auch bestimmte Muster herausarbeiten.

Wichtig ist zu verstehen, dass der Köder dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler, was bedeutet: Nur weil ich selber es lustig oder informativ finde, sieht meine Zielgruppe das nicht genauso. Der Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung ist extrem wichtig.

SAE Institute: Abschließend, welche motivierenden Worte hättest du für jemanden, der immer noch zögert, den Sprung in die Social Media-Welt zu wagen?

Josh Björkholm: Ich bin mal frech: Wer im Marketing einspart, um Geld zu sparen, kann auch die Uhr anhalten um Zeit zu sparen.

Eine sichtbare und reichweitenstarke Unternehmensmarke ist der Garant für ein planbares Geschäft. Es hilft zu Anfang sich ein bisschen mit den Plattformen zu beschäftigen, sich vielleicht ein bisschen in der eigenen Branche umzugucken und davon inspirieren zu lassen. Am Ende sollte aber jeder engagierte Unternehmer da draußen verstehen, dass Eigenmarketing eine essentielle Aufgabe der Geschäftsführung ist und sichergestellt sein muss, dass diese Aufgabe erfüllt wird.

Also am besten einfach anfangen, schauen wie weit man kommt und nicht davor zurückschrecken auch mal Fehler zu machen.

Du fühlst dich inspiriert und benötigst etwas Support?
Unsere Weiterbildungs- und Consulting-Angebote lassen sich genau auf deine Bedürfnisse anpassen. Melde dich gerne bei uns!

Zur Kontaktaufnahme
 
Infos erhalten Erhalte deinen persönlichen Zugang zu detaillierten Kursinhalten und verschiedenen Preismodellen.
Campus Tour Du willst direkt bei uns vorbei kommen? Hier kommst du zu deiner individuellen Terminbuchung.
Workshops & Events Du hast Interesse an einem Workshop? Dann bist du hier genau richtig.

Book a Tour

Choose a Campus

Wähle Dein Land
Wähle Deine Sprache